Wie Sie moderne Großraumbüros im 21. Jahrhundert gestalten – Teil 1

Großraumbüros gelten unter Arbeitnehmern gemeinhin als wenig attraktiver Arbeitsplatz. Denn mit ihnen verbindet man Stress, Lärm und ein sehr unpersönliches Arbeitsklima.

Dabei liegen Großraumbüros im Trend. Aber nicht als klassisch gestaltetes Büro mit Legehennen-Feeling, sondern als sog. „Open Spaces“ oder auch „Open Offices“. Diese stellen einen komplett neuen Ansatz zur Gestaltung eines Großraumbüros dar. Im Gegensatz zum klassischen Großraumbüro legen sie Wert auf mehr Austausch zwischen den Mitarbeitern und sorgen für eine optimale Flächennutzung. Für Architekten und Ingenieure ergibt sich hier ein zukunftsträchtiges wie profitables Betätigungsfeld.

In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie bei Planung und Gestaltung eines modernen Großraumbüros achten müssen, damit ein effizientes Arbeiten möglich ist.

Großraumbüros gestalten als Herausforderung der Arbeitswelt

In den Industrienationen verbringen die Menschen rund zwei Drittel ihrer Arbeitszeit in Büros. Umso wichtiger ist eine soziale Gestaltung der Arbeitsräume. Hieraus erwächst für Sie als Architekt oder Ingenieur die Aufgabe, moderne Arbeitsplatzkonzepte zu planen und zu gestalten. Immer im Spannungsfeld zwischen sozialer Verantwortung und Effizienz- und Kostendenken auf Seiten der Auftraggeber.

Klassische Großraumbüros haben ausgedient

Heute hat das traditionelle Konzept des Großraumbüros aus den 1970er Jahren ausgedient. Mitarbeiter sollen nicht länger dicht gedrängt mit Legehennen-Feeling arbeiten.

Damals wurden Großraumbüros eingeführt, um eine möglichst effiziente Flächennutzung bei gleichzeitiger Mitarbeitermaximierung zu erzielen. Allerdings wurde dabei leider völlig außer Acht gelassen, dass hohe Lärm- und Stresspegel nicht gerade zu einer produktiven Arbeitsweise beitragen. Von den gesundheitlichen Belastungen einmal ganz abgesehen.

Man will weg von starren, hierarchisch-angeordneten Arbeitsplatzstrukturen ohne Freiräume oder Privatsphäre. Die klassischen Großraumbüros schaden nachweislich der Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter und senken die Produktivität. Lediglich für große Callcentern ist diese Art der Planung und Gestaltung von Großraumbüros noch üblich.

Moderne Großraumbüros als Open Spaces bzw. Open Offices gestalten

Architekten und Ingenieure planen und gestalten heutzutage moderne Großraumbüros nach flexiblen, humaneren und abwechslungsreichen Gesichtspunkten. Diese sog. Open Spaces oder Open Offices folgen einem offenen und sehr flexiblen Raumkonzept. In erster Linie handelt es sich um große, offene Büros, die ohne feste Wände und auch ohne fest angeordnete Trennwände auskommen.

Die Gestaltung der Arbeitsplätze ist immer funktional begründet. Bei gleichzeitigem Erhalt großer Flexibilität. Das heißt, die Arbeitsplätze können jederzeit neu in Gruppen angeordnet werden und je nach Bedarf auch nach Abteilungen organisiert werden. Deswegen fällt die Abschirmung der einzelnen Mitarbeiter voneinander durch Trennwände o.ä. weg. Denn der Zusammenschluss einer Arbeitsplatz-Gruppe soll ja gerade die kommunikativen Vorteile nutzen.

Doch was ist mit dem Bedürfnis der Mitarbeiter nach Konzentration und Ruhe beim Arbeiten? Wie tragen die Open Spaces bzw. Open Offices dem Rechnung?

Großraumbüros mit Rückzugsorten gestalten

Bei der Planung und Gestaltung moderner Arbeitsplatzkonzepte ist auch die Einrichtung von Rückzugsorten im Großraumbüro essentiell. Denn das moderne Großraumbüro ist eine Mischung aus offenen Räumen, Einzelbüros und Rückzugsorten.

Einige Tätigkeiten wie lange Telefonate, Gruppenbesprechungen o.ä. benötigen Rückzugsorte, da sie anderen Kollegen schlicht zu sehr in ihrer Konzentration stören würden. Hier sollten Sie also unbedingt geeignete Orte wie (abgeschirmte) Sitzecken, kleine Konferenzräume oder auch andere Meeting-Bereiche miteinplanen.

Großraumbüros gestalten bedeutet Platz zu schaffen

Manche beruflichen Tätigkeiten brauchen auch mehr Ruhe oder Abgeschiedenheit als andere. Wenn Sie Großraumbüros gestalten, sollten Sie deshalb auch immer ausreichend Platz für Lounge-Bereiche und komfortable Sitzecken, sowie gegebenenfalls auch ein paar kleinere Büroräume zur temporären Einzelnutzung miteinplanen.

Wichtig ist auch, diese Bereiche möglichst ästhetisch und komfortabel zu gestalten. Das trägt zur Zufriedenheit der Arbeitnehmer bei und damit letztlich zur Motivation und Produktivität. Ihr Auftraggeber wird es Ihnen langfristig danken.

Darüber hinaus sollten Sie bei der Planung bedenken, dass auch Drucker und Kopierer in einem Extraraum untergebracht werden, um die Feinstaubbelastung zu minimieren.

Großraumbüros als mobilen Arbeitsplatz gestalten

Einfacher Austausch und größtmögliche Flexibilität sind die erklärten Planungs- und Gestaltungsziele von modernen Großraumbüros. Sie als Architekt oder Ingenieur müssen dafür nicht nur architektonische Lösungen finden, sondern auch technische.

Sorgen Sie bei Ihrer Planung dafür, dass die technische Infrastruktur flexible Teambildungsprozesse überall ermöglicht und nicht etwa behindert. Achten Sie auf ausreichend viele Steckdosen, Netzwerkanschlüsse und Wlan-Spots sowohl im Großraumbüro als auch in den Extra-Räumen und Bereichen. Auch ein Lounge-Bereich braucht bspw. die volle technische Infrastruktur, wenn er effizient genutzt werden soll.

Vergessen Sie auch nicht Sonderflächen für Videokonferenzen oder auch Virtual Reality-Nutzung zu gestalten. Denn auch diese werden mit zunehmender Digitalisierung immer wichtiger.

Die Mitarbeiter mit mobilen Arbeitsgeräten wie Notebooks und Schnurlostelefonen auszustatten, um flexible Arbeitsgruppen zu bilden, ist natürlich die Aufgabe des späteren Betreibers des Großraumbüros. Sie als Planer sind aber dafür zuständig, eine technische Infrastruktur zu planen, die alle erdenklichen Arbeitsszenarien ermöglicht.

Vorteile von Großraumbüros als Open Spaces

Der größte Vorteil des Open-Space-Büros liegt darin, dass der Platz wesentlich effektiver genutzt wird. Darüber hinaus gibt es aber noch folgende Vorteile:

  • Plätze für Pausen sind vorhanden
  • schafft beste Voraussetzungen für Teamarbeit
  • fördert direkte Kommunikation
  • bessere Verteilung von Licht und Luft
  • unterstützt eine flache Hierarchie in der Belegschaft

Nachteile von Großraumbüros als Open Spaces

Von den Nachteilen, die solche modernen Großraumkonzepte mit sich bringen, haben wir bisher kaum gesprochen. Natürlich ist da, wo Licht ist, auch immer Schatten. Und als Architekt oder Ingenieur, der für die Planung und Gestaltung von modernen Großraumbüros angefragt wird, sollten Sie diese kennen.

Besser noch, Sie wissen, wie man die Nachteile dieser Raumkonzepte vermeidet oder möglichst minimiert. Neben der geringen Privatsphäre, die Großraumbüros bieten, gibt es vor allem ein ernst zu nehmendes architektonisches Problem: die belastende Geräuschkulisse, die entsteht, wenn sich viele Menschen einen großen Raum teilen. Hinzu kommen akustische Effekte wie Nachhall o.ä., die die Kommunikation erschweren.

Stressfaktor Lärm bei der Gestaltung von Großraumbüros beachten

Drucker, Kopierer, PCs erzeugen ständig Geräusche. Telefone klingeln, Tastaturen klappern, Messenger-Dienste piepsen, Kollegen laufen umher und unterhalten sich. Diese Störungen können die Produktivität der Mitarbeiter deutlich mindern. Von der Unzufriedenheit der Mitarbeiter und den belastenden Auswirkungen auf ihre Gesundheit nicht zu reden.

Was können Sie als Planer dagegen tun? Sie können bereits bei der Planung eines Großraumbüros Sie auf vielfältige schalldämmende und schallabsorbierende Materialien zurückgreifen.

Wie Sie durch eine intelligente Bürogestaltung für mehr Schallschutz und bessere Arbeitsbedingungen in Großraumbüros sorgen, erklären wir Ihnen nächste Woche in Teil 2 des Blogbeitrags.

Mit KOBOLD in das Großraumbüro des 21. Jahrhunderts starten

Wenn Sie als Architekt oder Ingenieur für Ihr Planungsbüro über ein modernes Großraumbüro nachdenken, sollten Sie sich vor allem auch Gedanken über die hard- und softwareseitige Ausstattung machen. Sie benötigen dann Geräte und Systeme, die Sie in Ihrer flexiblen Nutzung des Open Spaces nicht behindern, sondern unterstützen.

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